Internationale Beziehungen

Tozeur hat jetzt einenGeestlandplatz"

Geestlandplatz mit Statue des Umwelt-Maskottchens in der Mitte Tolle Nachrichten aus Tunesien: Unsere Partnerstadt Tozeur hat einen Platz nach Geestland benannt. Der „Geestlandplatz" liegt auf dem 8. östlichen Längengrad, der durch Geestland und Tozeur verläuft. Ein Ort, der symbolisch für eine großartige Städtepartnerschaft steht!

Den genauen Standort des Geestlandplatzes finden Sie hier.

In der Mitte steht die Statue des Labib, das offizielle Umwelt-Maskottchen in Tunesien. Labib ist ein Fennek, ein kleiner Sandfuchs, der in der tunesischen Wüste lebt.

Blaues Schild mit der Aufschrift Geestlandplatz


Tag des Baumes: Geestland sendet Grüße

Herzliche Grüße gehen raus an unsere Partnerstadt Tozeur! Jedes Jahr am zweiten Sonntag im November feiern die Menschen in Tunesien das „National Tree Festival“, sozusagen den Tag des Baumes. Diesen Aktionstag haben wir 2021 zum Anlass genommen und ebenfalls einen Baum gepflanzt. Genauer gesagt: eine Eiche am Neuenwalder Friedhof. Diese steht symbolisch dafür, dass wir die großen Herausforderungen in der Welt nur gemeinsam bewältigen können.

Vertreter der Stadt Geestland pflanzen Baum auf dem Neuenwalder Friedhof


Geestland unterstützt Tozeur beim Impfen

Mit seinen ausgefahrenen Markisen und den farbenfrohen Aufklebern erinnert der 20-Fuß-Container ein bisschen an einen Kiosk. Oder einen Souvenirladen. Wer genauer hinschaut, erkennt Piktogramme von Impfstoff-Fläschchen, außerdem eine Hinweistafel mit Hygieneregeln. Im Inneren gleicht der Container einer kleinen Arztpraxis: mit Liege, Kühlschrank für Impfstoff und Desinfektionsmittel. Seit Anfang Oktober 2021 ist der mobile Impfcontainer in Geestlands Partnerstadt Tozeur in Tunesien im Einsatz. Rund 400 Menschen wurden hier bereits gegen das Corona-Virus geimpft.

Impfcontainer

„Tunesien war in den vergangenen Monaten besonders stark von der Pandemie betroffen“, weiß Britta Murawski, die sich bei der Stadt Geestland um internationale Beziehungen kümmert. Zeitweise hatte das Land die höchste Sterblichkeitsrate auf dem afrikanischen Kontinent. Die Krankenhäuser: überfüllt. Die Pflegekräfte: am Rande ihrer Belastungsgrenze.

Die Nachrichten aus Tunesien lösten auch in Geestland Betroffenheit aus: Seit November 2018 pflegt Geestland im Rahmen des Kommunalen Wissenstransfers Maghreb-Deutschland eine enge Partnerschaft mit Tozeur. Die Stadt liegt im Süden des Landes und zählt etwa 47.000 Einwohnerinnen und Einwohner. „Für uns war von Anfang klar, dass wir Tozeur in dieser schwierigen Lage unterstützen wollen“, erklärt Bürgermeister Thorsten Krüger. Er sieht das pragmatisch: „Eine globale Pandemie kann auch nur global bekämpft werden. Das Virus macht nicht vor Grenzen halt. Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser Situation zusammenrücken und uns gegenseitig helfen.“

Innenansicht des Impfcontainers (mit Kühlschrank und Liege)

So reifte in der Stadtverwaltung die Idee, einen mobilen Impfcontainer für Tozeur zu organisieren. Ein kleiner, aber hilfreicher Baustein im Kampf gegen das Virus. Passenderweise hatte die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global ein kommunales „Corona-Solidarpaket“ aufgelegt, um die internationale Solidarität während der Pandemie zu stärken und kommunale Partnerschaften zu festigen. Dank der Hundert-Prozent-Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – rund 50.000 Euro – konnte die Stadt Geestland ihren Plan schließlich in die Tat umsetzen. Ohne dafür Eigenmittel zu verwenden. „Ungefähr ein halbes Jahr hat es gedauert, vom Fördermittelantrag bis zur Aufstellung des Containers“, erzählt Britta Murawski. Aus der Ferne kümmerte sie sich um die gesamte Organisation und hielt Kontakt mit den Verantwortlichen in Tunesien.

Am Ende rückte sogar das tunesische Fernsehen an, als der Container Anfang Oktober in Tozeur aufgestellt wurde. Mohamed Lakhdar Kasib vom Gesundheitsamt in Tozeur bedankt sich ausdrücklich für die „Unterstützung Geestlands beim Impfen und im Kampf gegen die Corona-Pandemie“. Tozeurs stellvertretende Bürgermeisterin Wassila Hedfi betont derweil: „Die mobile Impfeinheit beschleunigt den Impfprozess vor Ort spürbar. Inzwischen haben wir sogar schon mit den Drittimpfungen begonnen.“


Geestland gewinnt Sonderpreis

Insgesamt neun Kommunen wurden im September 2020 beim Wettbewerb "Kommune bewegt Welt" für ihr nachhaltiges Engagement ausgezeichnet, darunter auch die Stadt Geestland. Sie bekommt den mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis in der Kategorie „Ländlich geprägt, global bewegt“. In der Begründung der Jury heißt es, die Stadt Geestland zeichne sich „durch ein für ihre Größe beeindruckendes Engagement aus, das sich nicht zuletzt in einer nachhaltig durchdachten Städtepartnerschaft mit Tunesien niederschlägt“. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global lobte den Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ bereits zum vierten Mal aus. Ziel des alle zwei Jahre vergebenen Preises ist es, erfolgreiche kommunale Kooperationen im Themenfeld „Migration und Entwicklung“ auszuzeichnen. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller. Am Abend der Preisverleihung gratulierte er allen Preisträgern in einer Videobotschaft und betonte: „Die Kommunen sind unsere besten Partner, weil sie alles können, was wir in den Entwicklungsländern brauchen.“

Hier geht es zur Pressemitteilung!


Tozeur präsentiert Nachhaltigkeitsstrategie

Am 28. Juli 2020 Geestlands Partnerstadt Tozeur ihre Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert. Damit ist Tozeur die erste Stadt in Tunesien, die eine Nachhaltigkeitsstrategie erstellt hat. Geestland hat den Weg dorthin mit geebnet. Bemerkenswert: Auch die Stadt Tozeur hat ihre Strategie ganzheitlich beschrieben, sprich: Alle 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen werden mit Unterzielen und Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung benannt.

Im Rahmen einer Videokonferenz war die Stadt Geestland am 28. Juli 2020 bei der offiziellen Präsentation der Strategie mit dabei. Zuvor gab es einen Austausch über die weitere Vorgehensweise über die im März 2019 festgelegten Themen Bürger-App, Schüleraustausch zu den 17 Nachhaltigkeitszielen, Zusammenarbeit / Austausch mit Vereinen / Firmen, Kooperation zwischen der dortigen Hochschule und der Hochschule Bremerhaven sowie Energieeffizienz (LED-Beleuchtung, Energiemanagement, Energieaudit etc.). Die Nachhaltigkeitsstrategie war ebenfalls ein Thema. Diese ist nun präsent. Dabei gilt es jetzt, diese Strategie mit Leben zu befüllen. Auch hier zeigen sich gute Ansätze für die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.
Mit Tozeur hat Geestland eine an Nachhaltigkeit interessierte und sich der Wichtigkeit dieses gesamtgesellschaftlichen Themas bewusste Partnerstadt gefunden, mit der es Spaß macht, daran zu arbeiten. Unterrstützt wird dieses Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.

Auszug NH-Strategie der Stadt Tozeur

Der Wissenstransfer zwischen der Stadt Tozeur und der Stadt Geestland besteht seit November 2018. Seinerzeit wurde in Tozeur eine Absichtserklärung zwischen der Stadt Geestland und der Stadt Tozeur zur Interessensbekundung im Bereich von Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und Förderung der Nachhaltigkeit unterzeichnet.

Der Gegenbesuch erfolgte im März 2019 von einer elfköpfigen Delegation aus Tozeur, bestehend aus Verwaltung, Politik, Energieversorger, Vereinen und Wissenschaft. Im Oktober 2019 reiste eine fünfköpfige Abordnung der Stadt Geestland nach Tozeur zwecks Besprechung  des derzeitigen Stands und der weiteren Planung. An folgenden Themen wird gearbeitet:

1. Energieeffizienz:   

  • LED-Straßenbeleuchtung
  • Energiemanagement
  • Energieaudit

2. Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie / Nachhaltige Entwicklung für die Stadt Tozeur

3. Bürgerbeteiligung / Sensibilisierung

  • Austausch zu den 17 SDGs zwischen zwei Schulen
  • Verwendung SDG-Indikatoren der Bertelsmann Stiftung
  • Zusammenarbeit / Austausch mit diversen Vereinen

4. Partnerschaft zwischen der ISET (Institut Supérieur des Etudes Technologiques de Tozeur) und der  Hochschule Bremerhaven

Kommunaler Wissenstransfer mit Tozeur

Das Projekt „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“ wird durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umgesetzt. Nach dem sogenannten Arabischen Frühling verlangen die Bürgerinnen und Bürger der nordafrikanischen Staaten Qualität und Effizienz bei den kommunalen Dienstleistungen, sowie Bürgernähe, Transparenz und Mitwirkungsmöglichkeiten in der Kommunalpolitik.

Vor diesem Hintergrund führen die Servicestelle und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) von 2016-2019 das Projekt „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb-Deutschland“ im Auftrag des BMZ durch. Es zielt darauf, den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen algerischen, tunesischen und marokkanischen Städten mit deutschen Gebietskörperschaften anhand der gemeinsamen Durchführung von städtischen Projekten zu fördern. Der kommunale Wissenstransfer ist Teil der übergeordneten Bemühungen der Bundesregierung, durch eine Vielzahl an Instrumenten die Staaten und Kommunen in der MENA Region zu stärken, und somit Fluchtursachen nachhaltig zu bekämpfen.

Die kommunale Zusammenarbeit zwischen deutschen und maghrebinischen Kommunen kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen vor Ort und die Funktionsfähigkeit der Kommunalverwaltungen zu steigern. Städte, die effizient und transparent im Sinne Ihrer Bürgerinnen und Bürger funktionieren, sind zudem Anreiz für junge Menschen, ihre Zukunft im eigenen Land mitzugestalten. Die gemeinsame Umsetzung konkreter Projekte in den Städten des Maghreb ist somit ein Baustein im Mosaik der Stabilisierung der nordafrikanischen Länder. Für die deutschen Kommunen ist die Zusammenarbeit mit Städten in Nordafrika ebenfalls eine Bereicherung. Das Kennenlernen anderer kommunaler Lösungsansätze, interkulturelle Begegnungen und neue Lernerfahrungen bereichern das eigene Arbeits- und Lebensumfeld. Zudem besteht durch eine Projektpartnerschaft die Möglichkeit, das kommunale Engagement auf internationaler Ebene auszubauen und sich global zu vernetzen.



13 Mit neun Buchstaben um die Welt: Britta Murawski erklärt Matthias Wittschieben, warum der internationale Ansatz der neun Buchstaben des Wortes „Geestland“ der Kommune mehr bringt, als wenn sie mit ihren vier Buchstaben nur im Büro bliebe.