Stadtexperiment in der Mattenburger Straße

Veröffentlicht am: 12.04.2022

Sophie Schad und Thomas Kuberski halten ein EInbahnstraßenschild in den Händen Autos fahren dicht an dicht. Dazwischen Fahrräder und Fußgänger in beide Richtungen. Statt Bäumen, Sträuchern und Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen: überall Pflastersteine. So kennen wir die Mattenburger Straße in Bad Bederkesa. Vielen Bürgerinnen und Bürgern ist die Atmosphäre im Beerster Ortskern ein Dorn im Auge. Was die Mattenburger Straße braucht, ist vor allem – mehr Aufenthaltsqualität. Deshalb startet die Stadt Geestland ein spannendes Experiment.

Vom 1. bis 15. Mai 2022 wird die Mattenburger Straße zur Einbahnstraße. In diesen zwei Wochen ist die Strecke von der Alten Post bis zum Kreisel am Rathaus nur in eine Richtung befahrbar. Für Passanten werden sogenannte Ruhezonen eingerichtet – mit Sitzbänken, Pflanzkübeln und viel Grün drum herum. Optional wird der Zeitraum um eine weitere Woche verlängert.

"Mit dem Stadtexperiment wollen wir Ideen testen und Visionen erlebbar machen“, sagt Sophie Schad, die das Projekt für die Stadt Geestland begleitet. „Wir wollen herausfinden: Wie können wir die Mattenburger Straße langfristig so gestalten, dass sich die Menschen dort gerne aufhalten? Wie schaffen wir mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer? Kurzum: Wie bekommen wir mehr Aufenthaltsqualität in die Ortsmitte?“

Um das zu beantworten, ist die Stadt Geestland auch auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. „Während des Stadtexperiments wollen wir mit ihnen über die Herausforderungen vor Ort ins Gespräch kommen“, betont Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger. „Wir laden die Menschen ein, konstruktiv zu diskutieren und Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Alle sollen mitmachen.“ Deshalb beteiligen sich auch örtliche Unternehmen und Vereine am Stadtexperiment. Für die ersten beiden Mai-Wochen hat sich die Stadt Geestland ein vielfältiges Rahmenprogramm überlegt. Geplant sind Kunstspaziergänge, ein Frühstück mit Live-Musik, aber auch Vorträge und Gesprächsrunden. Das aktuelle Programm ist im Internet unter www.geestland.eu und in den Geschäften zu finden.

„Am Ende werden wir alle Meinungen und Ideen sammeln und zusammen mit Verkehrsplanern schauen, was wir tun können, um die Mattenburger Straße attraktiver zu machen“, kündigt Thorsten Krüger an. Hinter dem Experiment steht das Projekt „Perspektive Innenstadt!“. Insgesamt 755.000 Euro bekommt die Stadt Geestland aus dem Sofortprogramm, das die Europäischen Union aufgelegt habt, um die von der Corona-Pandemie gebeutelten Innenstädte wiederzubeleben. Die Stadt Geestland bedankt sich schon jetzt bei allen, die an der Vorbereitung des Stadtexperiments mitgewirkt haben. Dazu zählen das Ordnungsamt, Verkehrsplaner, die Polizei, Verkehrsbetriebe und nicht zuletzt der Beerster Gewerbeverein (BGV).

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