Radwegekonzept: Jetzt sind die Bürger gefragt

Veröffentlicht am: 17.02.2022

Wie breit sind die Radwege in Geestland? Wie sind sie beschildert? Und in welchem Zustand sind sie? Bei ihrer Rundreise durch Geestland hat die Firma Ge-Komm jede Menge Daten gesammelt – Daten, die nun in das Radwegekonzept einfließen, das die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben hat, um die Infrastruktur für Radfahrende zu verbessern. Auch die Bürgerinnen und Bürger können sich ab März an dem Konzept beteiligen.

„Wir haben nun alle relevanten Fahrradwege im Innen- und Außenbereich der Stadt Geestland systematisch erfasst“, sagt Eduard Schwarz, zuständiger Projektleiter bei der Gesellschaft für kommunale Infrastruktur aus Melle im Landkreis Osnabrück. Ende 2021 war das Unternehmen mit einem Kamera-Fahrzeug im Stadtgebiet unterwegs gewesen und hatte geografische Daten im Radwegenetz gesammelt. „Ein besonderes Augenmerk haben wir auf touristisch bedeutsame Punkte gelegt“, erklärt Schwarz und meint damit zum Beispiel die Wege an der Burg in Bad Bederkesa oder am Ochsenturm in Imsum. Jetzt, da die Datenerfassung weitgehend abgeschlossen ist, kann Ge-Komm mit der Auswertung beginnen.

Dabei werde man sich auch damit beschäftigen, wie Lücken im Radwegenetz geschlossen werden können. „Ganz wichtig sind die Randbereiche zu den anderen Kommunen“, weiß der Projektleiter. „Denn Fahrradwege hören nicht an den Stadtgrenzen auf und müssen immer gemeindeübergreifend betrachtet werden.“ Entsprechend wird die Stadt Geestland bei dem Radwegekonzept eng mit den Nachbarkommunen zusammenarbeiten.

Ab Anfang März, so der Plan, will die Stadtverwaltung auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligen. „Wir planen dazu eine digitale Karte, in der man bestimmte Stellen im Radwegenetz markieren und Anmerkungen hinterlassen kann“, betont Schwarz. Auch Bilder können hochgeladen werden. Im April ist außerdem eine Präsenzveranstaltung geplant. „Das Radwegekonzept lebt von der Beteiligung jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Wir sind auf die lokale Expertise der Menschen vor Ort angewiesen, denn sie wissen am besten, an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht.“

Parallel zur digitalen Bürgerbeteiligung wird die Stadt Geestland einen Arbeitskreis ins Leben rufen – mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und dem Verein „Geestland mobil“. „Die Verbesserung der ländlichen Mobilität ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam mit allen Beteiligten gelingen kann“, sagt Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger. „Wenn wir wollen, dass die Bürger das Fahrrad benutzen, müssen auch die Voraussetzungen stimmen. Die Erstellung eines Radwegekonzepts ist unverzichtbar, um notwendige Verbesserungen zu erzielen.“ Der Bürgermeister macht aber auch deutlich: „Das ist keine Aufgabe, die von heute auf morgen erledigt ist. Wir müssen mit den zuständigen Verkehrsträgern ins Gespräch kommen, Grundstücksverhältnisse und Finanzierungsmöglichkeiten müssen geklärt werden. Das braucht Zeit. Wir stehen jetzt am Anfang eines langen Prozesses. Das Konzept ist die Grundlage für alle weiteren Schritte.“

Bis das fertige Radwegekonzept vorliegt, wird es wohl noch einige Monate dauern. Dann aber werde das Konzept einen echten Mehrwert für die Stadt haben, ist Eduard Schwarz überzeugt. „Mit einem Radwegekonzept eröffnen sich für Kommunen ganz neue Fördertöpfe, die sie anzapfen können, um das Radwegenetz zu verbessern.“ Mit den Erkenntnissen aus dem Konzept könnten die Kommunen kurzfristige (Beschilderungen und Wegemarkierungen), mittelfristige (Sanierungen) und langfristige (Bau von neuen Fahrradwegen) Maßnahmen treffen, von denen alle Bürgerinnen und Bürger profitieren.

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