Moor-Therme hängt Wassertemperaturen aus

Veröffentlicht am: 01.11.2022

Übersicht Wassertemperaturen Seit kurzem kann jede Besucherin und jeder Besucher der Moor-Therme in Bad Bederkesa auf einen Blick sehen, wie hoch die Wassertemperaturen sind: Ein Aushang am Kassenbereich macht die jüngsten Temperaturanpassungen im Bad transparent. In der Übersicht ist für jedes der zehn Becken die jeweilige Temperatur angegeben – inklusive Vergleich zum regulären Wert vor der Energiekrise.

Die Wassertemperatur im Sportbecken zum Beispiel wurde von 27,7 auf 26,5 Grad Celsius gesenkt, im Aktivbecken ging es von 33,3 auf 31,5 Grad Celsius runter und das Wasser in den Whirlpools misst derzeit 32,5 Grad Celsius (vorher: 34). So können die Besucherinnen und Besucher bis auf eine Nachkommastelle nachvollziehen, welche Auswirkungen die aktuelle Energiesparmaßnahme der Moor-Therme hat: In Summe wurden die Wassertemperaturen um 2 Grad Celsius gesenkt.

In den sozialen Netzwerken wurden die Temperatursenkungen zuletzt kontrovers diskutiert. Thorsten Krüger, Bürgermeister der Stadt Geestland und Geschäftsführer der badbetreibenden Tourismus, Kur und Freizeit GmbH (TKF), hat dazu eine klare Position: „Die Temperatursenkungen sind notwendig, um unseren Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise zu leisten. In dieser Situation ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen. Wenn wir Energie in der Moor-Therme einsparen, helfen wir dabei, das Risiko von Energieengpässen für Privathaushalte und Unternehmen zu verringern. Insofern ist es im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, wenn die Moor-Therme auf die aktuellen Herausforderungen reagiert anstatt tatenlos zuzusehen.“ Thorsten Krüger appelliert an das Verständnis der Besucherinnen und Besucher: „Wir setzen darauf, dass die Menschen das Angebot der Moor-Therme weiterhin nutzen. Nur wenn sie das tun, können wir die Moor-Therme als attraktive Freizeiteinrichtung und starken Tourismus-Magnet in unserer Stadt erhalten.“

Wie viel Energie die Moor-Therme durch die Temperatursenkung konkret einspart, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Die Höhe der eingesparten Energie hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von der Außentemperatur. Sobald uns belastbare Zahlen vorliegen, werden wir diese veröffentlichen“, kündigt Thorsten Krüger an. Für einen Vergleich werde die Moor-Therme in jedem Fall das Vor-Pandemie-Jahr 2019 heranziehen.

Mit der Frage, wie sich Ressourcen einsparen lassen, beschäftigt sich die Moor-Therme schon seit vielen Jahren: 2016 hat das Bad eine Anlage zur Spülwasseraufbereitung installiert, bei der bis zu 75 Prozent des anfallenden Schmutzwassers aufbereitet und wiederverwendet werden. In Summe sind das rund 10.000 Kubikmeter Wasser pro Jahr. So spart das Schwimmbad rund 44.000 Kilowattstunden in zwölf Monaten ein. Außerdem ist in der Moor-Therme ein Blockheizkraftwerk im Einsatz. Auf einem Monitor können Besucherinnen und Besucher sehen, wie viel Kohlendioxid mithilfe dieser Technik schon eingespart wurde.

Im Abwasser der Schwimmbadtechnik steckt zudem eine moderne Wärmerückgewinnung. Hier wird das Spülwasser bereits vor der Aufbereitung über einen Wärmetauscher geführt und aufgeheizt. Eingespart werden so etwa 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. „Zusätzlich haben wir in den vergangenen Jahren die Unterwasserscheinwerfer von Halogen auf LED umgestellt, alte Fensterflächen in der Schwimmhalle ausgetauscht und die Decke über dem Sportbecken erneuert, inklusive Einbau einer LED-Beleuchtung“, zählt Thorsten Krüger auf.

Durch die zahlreichen Maßnahmen hat die Moor-Therme von 2015 bis 2019 ihren Energieverbrauch um rund 350.000 Kilowattstunden pro Jahr reduziert – und das bei einem Anstieg der Besucherzahlen um rund 80.000. „Der verantwortungsvolle und ressourcensparende Umgang mit Energie ist uns ein wichtiges Anliegen“, macht Thorsten Krüger deutlich und wirft einen Blick in die Zukunft: „Mit unserem Energie- und Innovationspark, der auf den benachbarten Amtsweiden geplant ist, werden wir die Schule am Wiesendamm, aber auch die Moor-Therme mit Nahwärme versorgen und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit in Geestland leisten.“ Die aktuelle Energiekrise zeige einmal mehr, wie wichtig eine nachhaltige und unabhängige Energieversorgung sei.

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