Geestland sucht neue Schiedsperson

Veröffentlicht am: 13.12.2022

Sascha Kuntzmann©Stadt Geestland Wenn der Nachbar sich über die Hecke ärgert, die über die Grenze wächst, oder über das Laub, das aufs andere Grundstück fällt, dann ist das häufig ein Fall für Schiedsmänner und Schiedsfrauen. Sie vermitteln, geben Ratschläge, glätten die Wogen. Die Stadt Geestland sucht ab sofort eine neue Schiedsperson für den Bezirk II (ehemalige Samtgemeinde Bederkesa).

Was sollte eine Schiedsperson mitbringen? Bei der Frage muss Sascha Kuntzmann nicht lange überlegen. „Schiedsmänner und Schiedsfrauen müssen ein gutes Einfühlungsvermögen haben und sollten den Kontakt zu unterschiedlichen Charakteren nicht scheuen. Ganz wichtig außerdem: Ruhe und Gelassenheit.“ Und ohne die Kenntnis von Gesetzen und bürokratischen Prozessen geht es auch nicht.

Sascha Kuntzmann weiß das so genau, weil er schon länger im Geschäft ist. Seit 2018 ist der erfahrene Betriebsrat der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft regelmäßig als Schiedsmann im Einsatz. Zeitweise hat er sogar beide Schiedsbezirke – Langen und Bederkesa – betreut. Wegen Nachwuchsproblemen, sagt Kuntzmann, der sich als Langener Ortsbürgermeister auch in der Politik engagiert.

Seit dem Tod von Uwe Lorenz im Oktober dieses Jahres – der Drangstedter hatte sich um den Schiedsbezirk II (Bederkesa) gekümmert – ist Kuntzmann für eben jenen Bezirk alleine verantwortlich. Das soll sich ändern. Deshalb rührt die Stadtverwaltung nun die Werbetrommel, um eine neue Schiedsperson für den Bezirk II zu finden. „Interessierte müssen zwingend in Geestland wohnen und mindestens 30 Jahre alt sein“, umreißt Heike Arendt-Senkbeil von der Stadt Geestland die formalen Voraussetzungen.

Schiedspersonen, sagt Sascha Kuntzmann, werden vor allem dann gebraucht, „wenn Menschen zu wenig miteinander reden“. Er versucht dann, Brücken zu bauen und den Konflikt zu entschärfen. „Jeder Streit, der nicht zum Gerichtsfall wird, entlastet die Justiz“, sagt Sascha Kuntzmann. Die meisten Streitigkeiten ließen sich mit Gesprächsbereitschaft und ein wenig Entgegenkommen auch ohne eine Gerichtverhandlung zu einem guten Ende bringen. „Davon profitieren alle Beteiligten: Denn ein Schiedsverfahren, wenn es erfolgreich ist, spart Geld und Zeit und vor allem Nerven.“

Zeitlich sollten Schiedspersonen ungefähr zehn Stunden im Monat für das Ehrenamt einplanen – je nach Arbeitsaufkommen. Für ihre Arbeit erhalten sie eine Aufwandsentschädigung. Die Stadt Geestland kümmert sich darum, dass die Schiedspersonen regelmäßig geschult werden. „Der Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen hat ein breites Angebot an Lehrgängen“, sagt Heike Arendt-Senkbeil. Wer sich für das Schiedsamt interessiert, kann sich bei ihr telefonisch unter 04743 937-1110 melden.

Bei Fragen rund um das Amt steht auch Sascha Kuntzmann gerne zur Verfügung – entweder unter 0151-24164073 oder per E-Mail an sascha.kuntzmann@gmail.com. Weitere Informationen erhalten Interessierte im Internet unter www.schiedsamt.de.