Energiekrise: So spart Geestland Strom und Gas

Veröffentlicht am: 27.07.2022

Die Straßenlaternen bleiben nachts stundenweise dunkel, die Beleuchtung öffentlicher Gebäude wird auf ein Mindestmaß reduziert und die Moor-Therme senkt die Wassertemperaturen um ein weiteres Grad: Das sind nur einige Maßnahmen, mit denen die Stadt Geestland der aktuellen Energiekrise begegnet.

„Die beste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen. Nach diesem Grundsatz arbeiten wir in Geestland schon seit vielen Jahren“, sagt Bürgermeister Thorsten Krüger. Die ehemalige Stadt Langen war die erste Kommune in Europa, die ihre Straßenbeleuchtung vollständig auf LED-Technologie umgestellt hat. „Mittlerweile haben wir in Geestland flächendeckend LED-Straßenlaternen im Einsatz, die zusätzlich mit einer intelligenten Steuerung ausgestattet sind. So konnten wir den Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen um 75 Prozent senken.“

Daneben hat sich die Stadt Geestland schon früh für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt. So wurden diverse Liegenschaften mit Photovoltaik ausstattet, darunter die beiden Rathäuser, die Grundschule am Hinschweg in Langen, das Dorfgemeinschaftshaus in Köhlen, das Feuerwehrhaus in Neuenwalde oder auch die Kindertagesstätte Sonnenblume in Bad Bederkesa. Auch bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen legt Geestland großen Wert auf Energieeffizienz. Die Stadtverwaltung betreibt schon seit mehreren Jahren ein Energiemanagement und wurde im Jahre 2017 von der Deutschen Energieagentur (dena) als „Energieeffizienz Kommune“ ausgezeichnet.

Mit Blick auf die aktuellen Preissteigerungen und die befürchtete Energieknappheit hat die Stadt Geestland jetzt eine Reihe von Sofortmaßnahmen in die Wege geleitet, die dazu beitragen sollen, den Gas- und Stromverbrauch noch weiter zu reduzieren. Die Straßenlaternen in Geestland werden ab sofort flächendeckend, also in allen Ortschaften, von 1 bis 4 Uhr in der Nacht ausgeschaltet. „Während der Betriebszeiten starten wir mit 80 Prozent Leistung und dimmen die Beleuchtung dann stufenweise auf 25 Prozent herunter. Damit senken wir die Leistung unserer Straßenbeleuchtung auf weniger als ein Drittel ab“, sagt Ludwig Augenthaler aus dem Team Tiefbau.

Auch die nächtliche Beleuchtung der Rathäuser und der Bücherei wurde bereits abgestellt. Der Nachtwächter im Langener Lindenhof sowie die Mühle und das Amtshaus in Bad Bederkesa bleiben nachts ebenfalls dunkel.

Selbstverständlich wird auch in der Moor-Therme Energie gespart: Die Temperaturen in den Schwimmbecken wurden bereits um 1 Grad Celsius gesenkt. Jetzt werden sie um ein weiteres Grad reduziert. „Wir haben den möglichen Spielraum ausgereizt, da gewisse Mindest-Temperaturen, zum Beispiel für Wassergymnastik, notwendig sind“, erklärt Badleiter Manuel Kuhn.

Die größten Potenziale beim Energiesparen liegen aber bei der Wärmeversorgung. Vor allem das Nutzerverhalten spielt eine große Rolle. „Deshalb werden wir die Technik für die Wärmeversorgung in unseren Liegenschaften so einstellen, dass die Räumlichkeiten lediglich die maximal notwendige Raumtemperatur erreichen und der Nutzer keinen Spielraum mehr nach oben hat“, kündigt der Bürgermeister an. Eine Maßnahme, mit der die Stadt Geestland insbesondere im Herbst und Winter Energie einsparen möchte. „Dabei berücksichtigen wir natürlich die unterschiedlichen Temperaturvorgaben für Schule, Kitas, Feuerwehren, Turnhallen, Büros und so weiter.“

Über das Modellprogramm „Smart Cities“ wird die Stadt Geestland ihre Liegenschaften noch in diesem Jahr mit intelligenten Sensoren ausstatten, die den Energie- und Wasserverbrauch quasi in Echtzeit erfassen und über ein Funknetzwerk ans Langener Rathaus senden, wo die Daten dann ausgewertet werden. „So können wir erkennen, wo zu viel Energie verbraucht wird, wo wir nachsteuern müssen“, sagt Klimaschutzmanagerin Katharina Koop.

Und nicht zu vergessen: der auf dem Amtsweiden geplante Energie- und Innovationspark in Bad Bederkesa. Dieser soll die Moor-Therme und die Schule am Wiesendamm in Zukunft mit regenerativer Energie versorgen und so rund 1000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Darüber hinaus setzt die Stadt Geestland auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Jede und jeder kann im Alltag seinen Beitrag leisten. Es geht um einfache Dinge, die in der Summe aber viel bewirken können. Auf ihrer Internetseite www.geestland.eu hat die Stadt Geestland eine Liste mit Energiespartipps veröffentlicht. Außerdem veranstaltet die Verwaltung am Mittwoch, 27. Juli, ab 18 Uhr einen Infoabend zum Thema Energiesparen im WIR-Laden, Mattenburger Straße 2, in Bad Bederkesa. Wer an der Infoveranstaltung teilnehmen möchte, meldet sich bitte bei Wirtschaftsförderin Katja Beier an – entweder unter 04743-9371570 oder per E-Mail an wirtschaftsfoerderung@geestland.eu. Für einen kleinen Imbiss und Getränke ist gesorgt.

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