Mikrobudget: Jugendvertreter zeichnen Projektideen aus

Veröffentlicht am: 03.03.2021
Autor: Merlin Hinkelmann

Preisverleihung Sie haben entschieden. Acht Jugendvertreter der Stadt Geestland haben im Rahmen des Nachhaltigkeitswettbewerbs „Mikrobudget: Starten statt warten“ insgesamt zehn innovative Projekte ausgezeichnet. Wegen der Corona-Pandemie fand die Preisverleihung am Dienstagabend virtuell statt. Eine echte Premiere. „Eine digitale Preisverleihung – das war für uns alle eine vollkommen neue Erfahrung“, sagt Sonja Thomas, die das „Mikrobudget“ bei der Stadt Geestland koordiniert hat. „Aber es hat sich gelohnt. Es war ein würdiges Finale, ein gelungener Abschluss mit über 40 Teilnehmenden, darunter Preisträgerinnen und Preisträger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und wichtige Akteure aus der Kommunalpolitik.“

Hinter dem „Mikrobudget“ steckt ein ganz besonders Projekt: Den Jugendlichen standen Haushaltsmittel in Höhe von 1000 Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld konnten Tale Matthäi, Hannah Kreuzer, Bennet Taube, Moritz Ahlers, Jasper Rieck, Sajana Klostermann, Leonie Gerdts und Milena Gerdts eingesandte Projektideen von Schulen, Vereinen oder anderen Institutionen bezuschussen. Eine große Verantwortung. „Mitreden und mitgestalten ist für unsere Jugendvertreter in den Fachausschüssen schon länger Alltag. Mit dem Mikrobudget konnten sie erstmals ganz alleine entscheiden, welche Projekte sie konkret fördern möchten. Ein tolles Beispiel für gelebte Jugendbeteiligung“, freut sich Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger und bedankt sich bei den Jugendlichen für „ihr großes Engagement“.

Bis Ende Oktober 2020 konnten die Bürgerinnen und Bürger Projektideen bei den Jugendlichen einreichen. Von der Resonanz waren die Jugendvertreter schlicht überwältigt. „Dass wir so viele kreative Einsendungen bekommen, damit hätten wir zu Beginn nie gerechnet. Uns wurde dann relativ schnell klar, dass wir vor einer großen Aufgabe stehen. Es ist nicht leicht, das Geld so zu verteilen, dass wir allen gerecht werden“, sagt Jasper Rieck. „Ein großes Dankeschön geht an den Rat der Stadt Geestland, der uns in jeder Hinsicht unterstützt hat.“ Weil die Fraktionsvorsitzenden von der Idee hinter dem „Mikrobudget“ derart begeistert waren, stockten sie die finanziellen Mittel kurzerhand auf: von 1000 auf insgesamt 2000 Euro. Ganz zur Freude der Jugendvertreter, die so noch mehr Geld zu Verfügung hatten, das sie auf die einzelnen Projekte verteilen konnten.

Über jeweils 350 Euro dürfen sich die Jugendfeuerwehr Imsum und die Kita Drangstedt freuen. Während die Jugendfeuerwehr mit dem Geld zwei Sammelboxen für Flaschenpfand anschaffen möchte, will die Kita in neue Gartengeräte und Werkzeug für den Gemüseacker investieren. 300 Euro bekommt außerdem die Kita „Unterm Regenbogen“ in Bad Bederkesa für ein Upcycling-Projekt. Weitere 200 Euro kommen der Kita Holßel zugute, die damit Greifzangen, Eimer und Spaten für ein Naturschutzprojekt anschaffen möchte. Jeweils 150 Euro gehen an Vanessa Thomas, die zurzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim FC Geestland absolviert und „Nachhaltigkeit auf den Sportplatz“ bringen will, an die Kita Sievern (Lupenboxen mit Deckel für die Erkundung der Natur), an die DLRG Bederkesa (Umstellung auf LED und Isolierung des Gerätehauses) und an die Oberschule Langen (Material für zwei Terrarien). Über 100 Euro freuen sich die Schülersprecher des Niedersächsischen Internatsgymnasiums (NIG) in Bad Bederkesa, die mit dem Geld den Schulpavillon nachhaltig renovieren wollen. Ebenfalls 100 Euro bekommt Bennet Taube, der als Jugendvertreter ein eigenes Projekt eingereicht hatte: Er möchte aufklären über die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Klima.

Das „Mikrobudget“ verbucht Sonja Thomas als vollen Erfolg: „Unsere Jugendlichen waren mit Feuereifer bei der Sache. Sie haben die Chance genutzt und einmal mehr bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen und konkret etwas verändern können.“ Das Projekt habe weit über Geestlands Stadtgrenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt: „Sogar der Club of Rome aus Österreich hat uns angeschrieben und die Idee gelobt.“ Rita Dehn, Vorsitzende der Bürgerfraktion im Rat der Stadt Geestland, betont: „Die Jugendlichen zeigen mit ihrem Engagement beispielhaft, wie man mit kleinen Projekten viel bewegen kann. Ich bin schon gespannt, was aus den Ideen in Zukunft entsteht.“ Und auch CDU-Fraktionsvorsitzender Claus Seebeck ist von dem Projekt mehr als angetan: „Ich freue mich sehr, dass das Mikrobudget so gut ankommt. Das schreit ja gewissermaßen nach einer Fortsetzung.“ SPD-Fraktionschefin Christine Sturmheit kann da nur beipflichten: „Die Vielfalt der eingereichten Ideen ist wirklich beeindruckend.“ Rafael Platek, Vorsitzender des Schulausschusses, freut sich derweil besonders darüber, „dass sich so viele Ortschaften beteiligt haben. Ich hoffe, dass die einzelnen Projekte viele Nachahmer finden werden.“

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