Geestland organisiert „Impfcontainer“ für Partnerstadt Tozeur

Veröffentlicht am: 15.11.2021

Impfcontainer Mit seinen ausgefahrenen Markisen und den farbenfrohen Aufklebern erinnert der 20-Fuß-Container ein bisschen an einen Kiosk. Oder einen Souvenirladen. Wer genauer hinschaut, erkennt Piktogramme von Impfstoff-Fläschchen, außerdem eine Hinweistafel mit Hygieneregeln. Im Inneren gleicht der Container einer kleinen Arztpraxis: mit Liege, Kühlschrank für Impfstoff und Desinfektionsmittel. Seit Anfang Oktober ist der mobile Impfcontainer in Geestlands Partnerstadt Tozeur in Tunesien im Einsatz. Rund 400 Menschen wurden hier bereits gegen das Corona-Virus geimpft.

„Tunesien war in den vergangenen Monaten besonders stark von der Pandemie betroffen“, weiß Britta Murawski, die sich bei der Stadt Geestland um internationale Beziehungen kümmert. Zeitweise hatte das Land die höchste Sterblichkeitsrate auf dem afrikanischen Kontinent. Die Krankenhäuser: überfüllt. Die Pflegekräfte: am Rande ihrer Belastungsgrenze.

Die Nachrichten aus Tunesien lösten auch in Geestland Betroffenheit aus: Seit November 2018 pflegt Geestland im Rahmen des Kommunalen Wissenstransfers Maghreb-Deutschland eine enge Partnerschaft mit Tozeur. Die Stadt liegt im Süden des Landes und zählt etwa 47.000 Einwohnerinnen und Einwohner. „Für uns war von Anfang klar, dass wir Tozeur in dieser schwierigen Lage unterstützen wollen“, erklärt Bürgermeister Thorsten Krüger. Er sieht das pragmatisch: „Eine globale Pandemie kann auch nur global bekämpft werden. Das Virus macht nicht vor Grenzen halt. Umso wichtiger ist es, dass wir in dieser Situation zusammenrücken und uns gegenseitig helfen.“

So reifte in der Stadtverwaltung die Idee, einen mobilen Impfcontainer für Tozeur zu organisieren. Ein kleiner, aber hilfreicher Baustein im Kampf gegen das Virus. Passenderweise hatte die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global ein kommunales „Corona-Solidarpaket“ aufgelegt, um die internationale Solidarität während der Pandemie zu stärken und kommunale Partnerschaften zu festigen. Dank der Hundert-Prozent-Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – rund 50.000 Euro – konnte die Stadt Geestland ihren Plan schließlich in die Tat umsetzen. Ohne dafür Eigenmittel zu verwenden. „Ungefähr ein halbes Jahr hat es gedauert, vom Fördermittelantrag bis zur Aufstellung des Containers“, erzählt Britta Murawski. Aus der Ferne kümmerte sie sich um die gesamte Organisation und hielt Kontakt mit den Verantwortlichen in Tunesien.

Am Ende rückte sogar das tunesische Fernsehen an, als der Container Anfang Oktober in Tozeur aufgestellt wurde. Mohamed Lakhdar Kasib vom Gesundheitsamt in Tozeur bedankt sich ausdrücklich für die „Unterstützung Geestlands beim Impfen und im Kampf gegen die Corona-Pandemie“. Tozeurs stellvertretende Bürgermeisterin Wassila Hedfi betont derweil: „Die mobile Impfeinheit beschleunigt den Impfprozess vor Ort spürbar. Inzwischen haben wir sogar schon mit den Drittimpfungen begonnen.“

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