Geestland durchläuft Audit "familiengerechte Kommune"

Veröffentlicht am: 16.07.2021
Autor: Merlin Hinkelmann

Sonja Thomas und Britta Murawski zeigen die Handlungsfelder Von der Versorgung mit Kindertagesstätten über die Einrichtung von Ganztagsangeboten, die Ausweisung neuer Baugebiete bis hin zu Jugendtreffs und Barrierefreiheit im Straßenverkehr: Die Anforderungen von Familien an eine lebenswerte Stadt sind vielfältig. „Mit Blick auf den demografischen Wandel – unsere Gesellschaft wird immer älter – ist es umso wichtiger, dass wir als Kommune familiengerecht aufgestellt sind“, betont Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger.

Wie familienfreundlich ist Geestland? Wo liegen die Stärken der Familienpolitik und wo die Schwächen? Und wie können sich die unterschiedlichen Akteure – Verwaltung, Wirtschaft, Vereine, Familien – in Zukunft noch besser vernetzen? Mit diesen Fragen wird sich die Stadt Geestland in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen. Im Rahmen des Audit-Verfahrens „Familiengerechte Kommune“ bekommt Geestland dabei professionelle Unterstützung.

Das Verfahren erstreckt sich über etwa zwölf Monate. „Wir haben familienpolitisch in Geestland bereits einiges auf den Weg gebracht“, erklärt Sonja Thomas, die das Projekt bei der Stadtverwaltung federführend begleitet. Jetzt gehe es vor allem darum, alle Maßnahmen zu bündeln, um einen Überblick darüber zu bekommen, „wo wir stehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen“. Im Prozess wird die Stadt Geestland außerdem einen Fahrplan für die nächsten drei Jahre aufstellen – mit konkreten Maßnahmen, die Geestland noch lebenswerter für Familien machen sollen. Mit dem Wort Familie sei dabei aber keinesfalls nur das traditionelle Mutter-Vater-Kind-Modell gemeint. Vielmehr stehe der Begriff für die gesamte Vielfalt in der Gesellschaft: „Egal ob Patchwork-Familien, Alleinerziehende, Familien mit Zuwanderungsgeschichte oder Senioren: Sie alle prägen unser Familienbild“, weiß Astrid Laudage, die Geestland als Auditorin auf dem Weg zur „familiengerechten Kommune“ unterstützt. Sie plädiert deshalb für einen offenen Umgang mit dem Begriff Familie: „Familie ist überall dort, wo Menschen füreinander da sind und gegenseitig Verantwortung übernehmen.“

Im Rahmen des Audit-Verfahrens reflektieren, diskutieren und analysieren Kommunen Familienpolitik aus Sicht der Menschen, von der Geburt bis ins hohe Alter. „Dabei orientieren wir uns an sechs Handlungsfeldern: Steuerung, Vernetzung und Nachhaltigkeit – Familie und Arbeitswelt, Betreuung – Beratung und Unterstützung – Wohnumfeld und Lebensqualität – Senioren und Generationen“, erklärt Astrid Laudage, die schon seit mehr als zehn Jahren Kommunen auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit begleitet. „Ziel ist es, alle familienpolitisch relevanten Akteure zu vernetzen und vielleicht auch neue Kooperationen zu schließen.“ In diesem Punkt sieht sie die Stadt Geestland schon gut aufgestellt: „Was die Zusammenarbeit und Vernetzung angeht, ist Geestland ein echtes Vorbild. Mich begeistert vor allem der ganzheitliche Blick auf die Dinge und dass bei allen Entscheidungen immer auch das Wohl der kommenden Generationen berücksichtigt wird. Wenn ich – als jemand von außen – auf Geestland schaue, sehe ich eine mutige und innovative Kommune, die im Sinne unseres Audit-Verfahrens die besten Voraussetzungen mitbringt, um eine ‚familiengerechte Kommune‘ zu werden.“

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