Erster Spatenstich für den Glasfaser-Ausbau in Geestland

Veröffentlicht am: 18.06.2021
Autor: Merlin Hinkelmann

Vertreter der Deutschen Glasfaser und der Stadt Geestland mit Schaufel in der Hand Im Frühjahr 2022 werden sich durch Geestland insgesamt rund 250 Kilometer neue Glasfaserkabel ziehen. Das ist in etwa so lang wie die Luftlinie zwischen Hannover und Berlin. Rund 11.300 Haushalte werden in den kommenden Monaten ans schnelle Internet angeschlossen. Mit einem symbolischen Spatenstich wurde der Glasfaser-Ausbau in Geestland jetzt offiziell eingeleitet.

Bei bestem Sommerwetter – das Thermometer zeigte mehr als 30 Grad Celsius an – fiel am Donnerstagvormittag der Startschuss für die Tiefbauarbeiten. Mitarbeiter der Deutschen Glasfaser griffen zusammen mit Bürgermeister Thorsten Krüger und politischen Vertreterinnen und Vertretern am Baugebiet „Hohe Lieth“ in Hymendorf zur Schaufel. Es herrschte Aufbruchsstimmung.

Ausgerechnet in der kleinsten Ortschaft Geestlands geht es los mit dem Megaprojekt. „Weil die Kreisstraße 65 demnächst im Bereich Hymendorf saniert wird, ziehen wir den Ausbau in Hymendorf vor“, erklärt Heiko Ullrich von der Stadt Geestland. Als Projektleiter begleitet er den Glasfaserausbau – und freut sich sehr, „dass es jetzt endlich losgehen kann“. Ab der kommenden Woche rollen die ersten Baumaschinen an. Zuerst werden die Leerrohre Schritt für Schritt in den Straßen versenkt. Sobald sie verlegt sind, werden die Glasfaserkabel in die Rohre eingeblasen. „Zum Baustart werden bis zu fünf Kolonnen mit jeweils fünf Mitarbeitern im Ort unterwegs sein“, weiß Projektmanager Wilfried Stindt (Deutsche Glasfaser). Im Schnitt wird eine Kolonne rund 80 Meter Glasfaserkabel pro Tag verlegen. „Bevor die Bauarbeiten in einer Straße beginnen, werden wir die Anlieger so früh wie möglich mit einer Wurfsendung im Briefkasten informieren.“

Die Nachfragebündelung ist zwar bereits abgeschlossen, dennoch können sich die Geestländer, die bisher keinen Vertrag unterschrieben haben, noch für einen Anschluss entscheiden. „Bis etwa vier Wochen, bevor die Bagger anrollen, können sich die Bürgerinnen und Bürger noch kurzfristig bei uns melden.“ Wer später einen Vertag abschließt, muss die Anschlusskosten in Höhe von rund 750 Euro selbst bezahlen, außerdem erhöht sich die Wartezeit, betont Thomas Busch als Vertreter der Deutschen Glasfaser.

Bei den Tiefbauarbeiten werden die Kolonnen der beauftragten Baufirma Connect-Energy die sogenannten Kopflöcher, das sind kleine Baugruben, teilweise nur provisorisch schließen. Der Grund: Sie müssen später wieder geöffnet werden, um den Glasfaseranschluss zu aktivieren. „Die Löcher provisorisch zu verschließen, ist die beste und effizienteste Lösung“, sagt Heiko Ullrich. „So werden offene Baugruben vermieden und die Arbeiten können schnell wiederaufgenommen werden.“ Ihm ist es wichtig zu betonen, dass die „provisorische Schließung nicht der Endzustand ist. Da können die Bürger ganz beruhigt sein. Wenn die Bauarbeiten beendet sind, werden alle Bereiche verdichtet, geschlossen und von uns abgenommen.“ Der Projektleiter rechnet fest damit, dass bereits im Herbst die ersten Haushalte in Geestland am schnellen Glasfasernetz angeschlossen sind.

Rund 19,5 Millionen Euro investiert die Deutsche Glasfaser in den Ausbau in Geestland. Angeschlossen werden rund 11.300 Haushalte. Zählt man die Anschlüsse in Bad Bederkesa – hier gibt es Glasfaseranschlüsse schon seit mehreren Jahren – dazu, bleiben rund 500 Haushalte übrig, sogenannte „weiße Flecken“, also unterversorgte Gebiete mit einer Geschwindigkeit von aktuell weniger als 30 Megabit pro Sekunde. Dank der hohen Ausbauquote in Geestland hat sich die Deutsche Glasfaser dazu bereiterklärt, 200 dieser „weißen Flecken“ im Zuge des Ausbaus mit anzuschließen. Sehr zur Freude der Stadt Geestland.

„Damit werden im Frühjahr 2022 rund 95 Prozent aller Haushalte in unserer Stadt am Glasfasernetz angeschlossen sein“, unterstreicht Bürgermeister Thorsten Krüger. Für die etwa 300 übrigen Haushalte hatte die Stadtverwaltung im April einen Antrag für die „Weiße-Flecken-Förderung“ des Bundes gestellt. Dieser wurde bereits bewilligt. Fünf Millionen Euro bekommt die Stadt Geestland aus diesem Förderprogramm. Weitere Fördermittel hat der Landkreis Cuxhaven beim Land Niedersachen beantragt. Projektleiter Heiko Ullrich ist deshalb zuversichtlich, „dass wir bald auch einen Großteil der verbleibenden 300 unterversorgten Haushalte anschließen können. Dann hätten wir eine Versorgung von 99 Prozent in Geestland erreicht.“ Zahlen, die auch den CDU-Fraktionsvorsitzenden Claus Seebeck positiv stimmen: „Ich bin sehr froh, dass wir in der Deutschen Glasfaser einen starken Partner gefunden haben, der eigenwirtschaftlich und vor allem flächendeckend ausbaut. Wir haben 356 Quadratkilometer, verteilt auf 16 Ortschaften. Das ist eine echte Hausnummer.“

Dr. Uwe Nixdorf, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Tourismus, macht deutlich: „Wir sind nicht nur flächenmäßig sehr groß, auch unsere Wirtschaft ist sehr breit aufgestellt. Durch den Glasfaserausbau wird Geestland als Wirtschaftsstandort noch attraktiver.“ Von einem „tollen Zukunftsprojekt“ spricht derweil Rita Dehn von der Bürgerfraktion und bedankt sich bei der Verwaltung für die gute Vorbereitung.

Dass Geestland in naher Zukunft flächendeckend mit Glasfaser versorgt sein wird, damit habe er vor zwei Jahren noch nicht gerechnet, gibt Köhlens Ortsbürgermeister Rainer Müller zu. „Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt vorankommen und Fakten schaffen. Für Geestland ist dieser Ausbau ein Riesenpfund.“ Auch in Köhlen rollen in der kommenden Woche die Baumaschinen an. Los geht es mit den Straßen Unter den Linden, Ortbruch und Vorm Moor.

Bei Fragen rund um die Bauarbeiten können sich die Bürgerinnen und Bürger direkt an die Bauhotline der Deutschen Glasfaser wenden – unter 02861 890 60 940, montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr. „Alternativ geben auch unsere Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister gerne Auskunft“, ergänzt Heiko Ullrich.

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