Startschuss für kommunale Wärmeplanung in Geestland
Wärme macht in Deutschland mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes. Die Frage, wie wir in Zukunft heizen, spielt also eine wesentliche Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen alle Kommunen in den kommenden Jahren Pläne für klimafreundliches Heizen vorlegen. Die Stadt Geestland steckt bereits mitten in den Vorbereitungen.
„Für die Wärmewende – also den Wandel der Wärmeversorgung zu Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien – gibt es viele gute Gründe“, erklärt Klimaschutzmanagerin Katharina Koop. „Die Energiepreise sind deutlich gestiegen, die Verfügbarkeit von Öl und Gas ist nicht mehr selbstverständlich – und die Auswirkungen des Klimawandels sind offensichtlich.“
Bei der Umsetzung der Wärmewende bekommen die Städte, Gemeinden und Landkreise Unterstützung: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung. Noch bis zum 31. Dezember 2023 können Kommunen 90 Prozent Förderung erhalten. Als eine der ersten Kommunen in der Region hatte die Stadt Geestland im Februar dieses Jahres einen Förderantrag gestellt. Anfang Juli kam die Nachricht: Der Antrag ist bewilligt, die Stadtverwaltung erhält 114.615 Euro vom Bund. 10 Prozent der Kosten muss die Stadt Geestland selbst tragen.
„In Kürze werden wir in die Ausschreibung gehen und ein Unternehmen beauftragen, das zusammen mit uns einen kommunalen Wärmeplan entwickelt“, sagt Katharina Koop. Dieser ist aus ihrer Sicht „ein wichtiges und notwendiges Instrument, um die Wärmewende vor Ort zu gestalten“. Die Fachleute werden sich die Gebäude- und Energiedaten im Stadtgebiet genau anschauen und analysieren, welche Energieträger und Heizsysteme im Einsatz sind. Wie sieht der Energiebedarf aus? Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen im Wärmebereich? Und wo gibt es Einsparpotenziale durch erneuerbare Energien? „Die Ergebnisse dienen uns als Leitfaden, der uns auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt begleitet. Wir wissen dann ganz konkret, wo wir ansetzen müssen, wo wir zum Beispiel Fern- und Nahwärmenetze entwickeln können.“
Auch die Bürgerinnen und Bürger werden in die Planungen einbezogen. Denn sie sind es, die am Ende von den neuen Heizsystemen profitieren sollen. „Die Wärmewende ist eine große Aufgabe, die wir nur gemeinsam voranbringen können“, betont Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten.