Stadt plant Runderneuerung an Beerster Kanal und See
Schon bald werden die alten Spundwände und Stege am Bederkesaer See und am Elbe-Weser-Schifffahrtsweg nicht mehr wiederzuerkennen sein: Die Stadt Geestland plant eine umfangreiche Sanierung der abgängigen Anlagen. Dafür hat die Lokale Aktionsgruppe der LEADER Region Wesermünde Nord einer Förderung zugestimmt. Lienhard Varoga vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) überreichte jetzt Förderbescheide in Höhe von rund 520.000 Euro an Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten.
Darüber hinaus erhält die Stadt weitere 500.000 Euro aus der Kofinanzierungsförderung des Landes Niedersachsen. Das Geld kann die Stadt Geestland gut gebrauchen: Immerhin liegt die Gesamtinvestition für die Maßnahme bei etwas mehr als 1,3 Millionen Euro. „Ohne die umfangreichen Fördermittel wäre dieses Projekt in der Form nicht zu realisieren“, betont Gabi Kasten und bedankt sich bei Lienhard Varoga für die gute Zusammenarbeit.
Die Spundwände und Steganlagen an See und Kanal wurden in der Vergangenheit stets aus Holz gebaut, waren über Jahrzehnte regelmäßig dem Wasser ausgesetzt. Das hatte zur Folge, dass die Konstruktion mit der Zeit immer weiter verrottete. „Nasses Holz birgt nicht nur eine höhere Unfallgefahr, sondern schränkt auch die Barrierefreiheit ein“, erklärt Projektleiter Ludwig Augenthaler vom Team Tiefbau. Mit der Ansiedlung der gut besuchten Hausboote wurde der Handlungsbedarf noch deutlicher.
Die neuen Spundwände und Steganlagen werden aus recyceltem Kunststoff und verzinktem Stahl gebaut. „Wir rechnen mit einer Haltbarkeit von etwa 60 Jahren“, so Ludwig Augenthaler. Das Material bietet neben der besseren Haltbarkeit noch einen weiteren Vorteil: „Nasser Kunststoff ist anders als Holz nicht rutschig.“ Dazu ist die Unterhaltung wesentlich einfacher. „Wer defekte Holzbohlen auswechselt, beschädigt oft weitere Bohlen, da die Schrauben festrosten.“
Wassersport wie Stand-Up-Paddling (SUP) oder Kajakfahren werden auf dem Kanal und auch auf dem See immer beliebter. Seit der zurückliegenden Saison gibt es erstmals sogar gewerbliche Anbieter, die SUP-Boards und Kajaks vor Ort ausleihen. „Aber auch die Hausboote verfügen über SUP-Boards und es sind vermehrt Besucher zu beobachten, die ihre eigenen Geräte mitbringen“, berichtet Wirtschaftsförderin Katja Beier.
Der Ein- und Ausstieg von einer festen Steganlage ist jedoch nur bei einem optimalen Wasserstand möglich. Auch das hat die Stadt Geestland im Blick und wird daher Schwimmstege installieren, die sich den jeweiligen Wasserständen anpassen. Das Ziel: Wassersportlern einen besseren Zugang zum Gewässer ermöglichen. Im Bereich zwischen Deichkrone und Spielplatz wird zudem ein Funktionsgebäude entstehen, das unterschiedlichen Nutzern zur Verfügung steht.
In den kommenden Monaten wird sich die Verwaltung intensiv mit der Planung beschäftigen, die Arbeiten sollen dann – je nach Witterung – noch in diesem Jahr beginnen. Spätestens im Mai 2025 soll alles fertig sein. „Mit der Sanierung der Stege und Uferbefestigungen passen wir unsere Infrastruktur an die Bedürfnisse von Gästen und Einheimischen an – und weiten damit das touristische Potenzial von Bad Bederkesa weiter aus“, unterstreicht Bürgermeisterin Gabi Kasten.