Land Niedersachsen fördert Zukunftsraum Langen
Die Stadt Geestland hat sich erfolgreich um Fördermittel aus dem Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ beworben. Insgesamt 249.000 Euro stellt das Land Niedersachsen für das dreijährige Projekt „Prima Klima in Langen“ zur Verfügung. Die Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Birgit Honé, überreichte Bürgermeister Thorsten Krüger und Wirtschaftsförderin Katja Beier den Förderbescheid am Montag bei einer Videokonferenz. An der Online-Veranstaltung nahmen auch Steffen Tobias, Ratsvorsitzender der Stadt Geestland, Matthias Keck, stellvertretender Ortsbürgermeister in Langen, Rainer Müller, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Tourismus, sowie Günter Ahlfeld von der Werbegemeinschaft Langen teil.
Mit dem Projekt „Prima Klima in Langen“ will die Stadt Geestland den Ortskern von Langen lebendiger, grüner und attraktiver gestalten. „Wir wollen das Ortszentrum erlebnisorientierter gestalten und die Aufenthaltsqualität für alle Menschen, egal ob Jung oder Alt, erhöhen“, erklärt Katja Beier. In diesem Sinne will die Stadt Geestland in den kommenden drei Jahren eine Reihe von Maßnahmen umsetzen, die eines gemeinsam haben: Sie alle dienen dem Klimaschutz. Den Ortskern beleben und im selben Zuge Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen: „Dieser besondere Ansatz zeichnet unser Projekt aus“, sagt Bürgermeister Thorsten Krüger. Konkret sind nun folgende Maßnahmen geplant: In der Ortsmitte sollen E-Ladestationen für Fahrräder und Autos installiert werden. Die Stadt Geestland will außerdem zahlreiche Flächen entsiegeln sowie neue Beete und Hochbeete anlegen, kombiniert mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten, freiem WLAN und Handyladestationen. Eine verbesserte Fahrradinfrastruktur soll für weniger Autoverkehr in der Ortsmitte sorgen. Zudem will die Stadt Geestland im Rahmen des Projekts sogenannte Wind-Sonne-Pylonen installieren. Auch am Lindenhof-Zentrum soll sich einiges tun: „In Kooperation mit der Eigentümergesellschaft möchten wir gerne ein neues Beleuchtungskonzept aufsetzen, mehr Grün schaffen. Im Eingangsbereich der Bücherei wollen wir einen Monitor mit interaktiven Infos rund um das Thema Klima einrichten“, verrät die Wirtschaftsförderin. In diesem Punkt will die Stadt Geestland eng mit dem Alfred-Wegener-Institut und dem Klimahaus in Bremerhaven zusammenarbeiten.
Vor rund einem Jahr hatte die Stadt Geestland eine Online-Befragung unter Anwohnern und Unternehmern gestartet, um Ideen und Anregungen für die Verschönerung der Ortsmitte zu sammeln. Die Resonanz war überwältigend, erinnert sich Katja Beier. „Die Befragung hat gezeigt, dass sich viele Langener vor allem ein grüneres Ortszentrum wünschen. Überraschend viele Ideen zielten auf mehr Klimaschutz ab.“ Heraus kam das Projekt „Prima Klima in Langen“. „Die Bürgerinnen und Bürger haben uns in dieser Hinsicht wichtige Impulse gegeben. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken“, betont Thorsten Krüger. Er knüpft große Hoffnungen an das Projekt: „Wir haben damit die Chance, konkret vor Ort etwas zu verändern. Die Botschaft ist: Klimaschutz geht uns alle an.“ Und weil ihm das Projekt so sehr am Herzen liegt, wird der Bürgermeister die Bauleitung in diesem Fall höchstselbst übernehmen. So war er am Neujahrswochenende bei klirrender Kälte bereits im Ortskern unterwegs und hat wichtige Daten für die Mengenermittlung zusammengetragen.
In einem Flächenland wie Niedersachsen erfüllen kleinere und mittlere Städte eine wichtige Ankerfunktion für den ländlichen Raum, erklärte Regionalministerin Birgit Honé bei der virtuellen Übergabe des Förderbescheids: „Die Kommunen stehen vor vielschichtigen Herausforderungen und ich bin überzeugt, dass wir diesen mit kreativen Lösungsansätzen besser begegnen können. Gerade die Bewältigung der Corona-Pandemie zeigt uns, dass wir flexible Instrumente benötigen, um auch auf unerwartete Herausforderungen reagieren zu können.“ Projekte wie „Prima Klima in Langen“ seien auch deshalb so wichtig, „weil sie nicht nur vor Ort wirken, sondern als Best-Practice-Beispiele zur Nachahmung anregen können“. So sieht es auch die Landesbeauftragte für regionale Entwicklung Lüneburg, Monika Scherf: „Ich bin überzeugt, dass auch die umliegenden Dörfer und kleineren Gemeinden davon profitieren werden. Attraktive Orte zum Einkaufen, medizinische Versorgung und Orte der Begegnung sind in Städten wie Geestland sehr wichtig, um den ländlichen Raum zu stärken.“
Im Sommer 2019 hatte das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung das Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ aufgelegt, um gezielt Projekte für die Lebendigkeit und Attraktivität von Klein- und Mittelstädten, Gemeinden sowie Samtgemeinden ab 10.000 Einwohnern in Niedersachsen zu unterstützen, die in ländlichen Räumen Zentrumsfunktionen wahrnehmen. „Damit hat das Ministerium eine wichtige Förderlücke geschlossen“, lobt Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger. „In der Corona-Pandemie sehen wir, welche Bedeutung ein lebendiges, attraktives Zentrum für die Menschen vor Ort hat. Insofern kommt das Geld aus dem Förderprogramm genau zur richtigen Zeit.“