Geestland ist jetzt „Stadt, in der Kinder forschen“

Veröffentlicht am: 16.10.2023

Auszeichnung im Lindenhofsaal Mit einem Ball können Kinder nicht nur spielen, sondern auch gleichzeitig beim Aufpumpen etwas über Luftdruck lernen: Der Alltag von Kindern steckt voller Phänomene, die es zu entdecken und erforschen gilt. Die Erzieher:innen der städtischen Kitas in Geestland unterstützen die Kinder dabei und haben die Zertifizierung „Haus, in dem Kinder forschen“ erhalten. Nun wird Geestland für das Engagement in der guten frühen MINT-Bildung von der Stiftung Kinder forschen als erste „Stadt, in der Kinder forschen“ ausgezeichnet.

Das spielerische Erforschen von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz: MINT) sowie die Bildung für nachhaltige Entwicklung gehört in allen städtischen Kindertagesstätten in Geestland fest zum Alltag. Damit nimmt Geestland eine Vorreiterrolle ein. Die Stadt trägt jetzt als erste Kommune in Deutschland den Titel „Stadt, in der Kinder forschen“. Beim Forscherfest zur Verleihung des Titels überreichte Angela Büttner von der Stiftung Kinder forschen feierlich das Ortsschild mit dem Zusatz „Stadt, in der Kinder forschen“ an Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten.

„Mit der Auszeichnung würdigen wir das vorbildliche Engagement der Kitas in Geestland“, sagt Angela Büttner, Teamleiterin Netzwerke Service und Qualifizierung in der Stiftung, Deutschlands größter Fortbildungsinitiative für Kitas, Horte und Grundschulen. Die Besonderheit: In den vergangenen Jahren haben alle 18 Kitas in städtischer Trägerschaft eine Zertifizierung als „Haus, in dem Kinder forschen“ erhalten. „Damit nimmt Geestland eine Sonderrolle ein. Die Zertifizierung zeigt nach außen, dass sich die Fach- und Lehrkräfte in den Einrichtungen der Stadt dafür einsetzen, die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik mit den Kindern zu entdecken.“ Für die Zertifizierung lernen die Erzieherinnen und Erzieher in Fortbildungen, wie sie das natürliche Interesse der Kinder nutzen, ihren Forscherdrang wecken und sie beim Entdecken und Forschen altersgerecht begleiten können.

Werner Köhler schaut Kindern beim Forschen über die Schulter Wie das praktisch aussehen kann, zeigt Werner Köhler, pädagogischer Mitarbeiter der Phänomenta in Bremerhaven, an den Forschungsstationen im Lindenhofsaal in Geestland. Als Koordinator unterstützt er das Netzwerk der Stiftung Kinder forschen, schult pädagogische Fachkräfte in Kitas, Grundschulen und Horten und vermittelt das Konzept des entdeckenden und forschenden Lernens. In Niedersachsen sind 456 Kitas zertifiziert als ein „Haus, in dem Kinder forschen“. Die Zertifizierung der Stiftung Kinder forschen ist ein wissenschaftlich fundiertes und kostenfreies Verfahren.

„Wir geben den Kindern den Raum und die Möglichkeiten, damit sie ihren natürlichen Wissensdrang entfalten können“, erzählt Daniel Altenbeck, Leiter der Kita Drangstedt. Dabei stehen weder Experimentierkisten noch vorgeschriebene Versuche im Vordergrund. Vielmehr setzen sich die Kleinen mit Alltagsphänomenen auseinander. „Wenn ein Kind einen Ball aufpumpt, lernt es gleichzeitig etwas über Luftdruck. Wenn es in der Badewanne Wasser aus dem einen in den anderen Becher fließen lässt, ist das reine Physik“, so Daniel Altenbeck. Nach dem Motto: Kinder brauchen nicht viel zum Forschen – die ganze Welt ist ihr Labor.

„Um die Neugier der Kinder zu wecken und ihnen den Rahmen zum eigenständigen Forschen und Ausprobieren zu geben, braucht es ein engagiertes Team von Erzieherinnen und Erziehern“, betont Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten. „Ohne sie wären die zahlreichen Projekte nicht möglich – deshalb geht mein besonderer Dank an unsere Erzieherinnen und Erzieher, die jeden Tag großartige Arbeit leisten.“ Die Auszeichnung „Stadt, in der Kinder forschen“ sei eine besondere Ehre für die Stadt Geestland. „Sie motiviert uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen und uns weiterhin für eine nachhaltige Entwicklung im Bildungsbereich einzusetzen.“

 

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Frau Sonja Thomas
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