Geestland gewinnt erneut Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Als der Name „Geestland“ fällt, hallen Jubelschreie durch die Kongresshalle des Düsseldorfer Maritim-Hotels. „Dieses Gefühl ist kaum in Worte zu fassen“, sagt Bürgermeister Thorsten Krüger, kurz nachdem er den Deutschen Nachhaltigkeitspreis auf der Bühne entgegengenommen hat. Die berühmte silberne Kugel wird einen Ehrenplatz im Rathaus bekommen. So wie schon die erste Trophäe, die die Stadt im Dezember 2017 in den Norden holte.
Eine Kommune, die zwei Mal den Nachhaltigkeitspreis gewonnen hat: Das gab es noch nie! Eine Premiere in der Geschichte des wohl wichtigsten Preises der europäischen Nachhaltigkeitsszene.
Geestland darf sich jetzt einmal mehr „Deutschlands nachhaltigste Stadt mittlerer Größe“ nennen. „Ein Riesenerfolg für Geestland“, freut sich Thorsten Krüger. „Diesen Preis haben wir alle gewonnen: jede Bürgerin und jeder Bürger.“ Für Krüger ist die erneute Auszeichnung Bestätigung und Verpflichtung zugleich: „Es zeigt uns, dass wir mit unserem nachhaltigen und ganzheitlichen Ansatz auf dem richtigen Weg sind. Und gleichzeitig verpflichtet es uns, weiterzumachen, nicht stehenzubleiben, sondern Zukunft zu gestalten. Im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder. Denn vor uns liegen große Herausforderungen: Klimaanpassung, Digitalisierung, Corona und so weiter.“
Ein „ganz, ganz großes Dankeschön“ spricht Krüger den Menschen in Geestland aus: „Ich bedanke mich bei allen, die Geestland auf seinem nachhaltigen Weg begleiten – ob das Vereine sind, die Unternehmen, die Politik oder die Verwaltung: Alle haben ihren Teil zum Erfolg dieser Stadt beigetragen!“ So sieht es auch Ratsvorsitzender Steffen Tobias: „Das Erfolgsgeheimnis von Geestland ist, dass hier alle an einem Strang ziehen und für die gleiche Sache kämpfen.“
Es war vor allem der konsequent ganzheitliche Ansatz in der nachhaltigen Stadtentwicklung, der die Jury am Ende überzeugte. Neben Geestland (mittelgroße Städte) wurden auch Stuttgart (Großstädte) und die Gemeinde Fuchstal (Kleinstädte) ausgezeichnet. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass wir den Preis tatsächlich zum zweiten Mal nach Geestland holen“, sagt Britta Murawski, die sich bei der Stadtverwaltung unter anderem um das Thema Nachhaltigkeit und internationale Beziehungen kümmert. „Ein unglaubliches Gefühl.“
Mit dem Gewinner-Preisgeld aus 2017 hatte die Stadt Geestland Anfang dieses Jahres einen CO2-Wald gepflanzt: rund 35.000 Bäume am Langen Berg, einen für jeden Einwohner und noch ein paar mehr. Und auch für das jetzige Preisgeld – immerhin 20.000 Euro – gibt es schon erste Ideen: „Was genau, verraten wir noch nicht“, macht Britta Murawski es spannend. „Nachhaltigkeit ist etwas, das niemals aufhört. Ich freue mich auf all die verrückten Projekte, die noch vor uns liegen.“