Erster Spatenstich für 35.000 Bäume am Langen Berg
Noch ist der Berg-Ahorn, den Bürgermeister Thorsten Krüger an diesem sonnigen Morgen in den Boden setzt, eher klein. Vielleicht 20 oder 30 Zentimeter hoch. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll er zu einem stattlichen Exemplar heranwachsen und das tun, was ein Baum am besten kann: CO2 aufnehmen und so einen wichtigen Beitrag fürs Klima leisten. Es ist der erste von rund 35.000 Bäumen, die auf rund sechs Hektar am Langen Berg gepflanzt werden. Einen Baum für jeden Einwohner und sogar noch ein paar mehr.
„Kirsche, Stieleiche, Berg-Ahorn, Hainbuche, Ulme, Walnuss: Wir pflanzen hier auf vier Flächen ausschließlich heimische Laubbäume, dazu Sträucher und Blühstreifen“, erzählt Försterin Lina Richardt, die das Projekt zusammen mit Alexander Fink vom Bauhof der Stadt Geestland begleitet. Die vier Flächen sind Eigentum der Stadt Geestland und wurden bisher landwirtschaftlich genutzt. Die Ackerflächen wurden in den vergangenen Tagen bereits mit Schutzzäunen abgesteckt. Nun laufen die Mitarbeiter der beauftragten Baumschule Reihe für Reihe ab und setzen die Bäume in den Boden. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, die Bäume in Reih und Glied zu pflanzen“, sagt Alexander Fink. Die Bäume brauchen nämlich in den nächsten Jahren intensive Pflege. „Wenn die Bäume in einer Reihe stehen, können wir diese wesentlich leichter pflegen. Nach rund zehn Jahren sind die Bäume so weit verwachsen, dass der Wald sich selbst regulieren kann.“
Der Boden, sagt Alexander Fink, ist geradezu prädestiniert für Eichen. „Sie können mit ihren Wurzeln die Lehmschicht durchdringen und an das darunter befindliche Wasser kommen. Andere Bäume wurzeln bei diesen Verhältnissen eher flach und sind dann nicht so standsicher.“ Außerdem ist die Eiche Lebensraum für über 100 andere Lebensformen wie Flechten, Pilze, Insekten, Vögel oder Kleinstsäuger.
„Aufforstung ist eine effektive Maßnahme gegen den Klimawandel. Wir setzen hier am Langen Berg ein deutlich sichtbares Zeichen, dass wir alles dafür tun, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Wenn wir uns vor Augen führen, was wir in Geestland schon alles in Sachen Nachhaltigkeit auf die Beine gestellt haben, ist diese Pflanzaktion nur ein konsequenter Schritt“, betont Thorsten Krüger. Der Bürgermeister freut sich sehr, dass es jetzt endlich losgeht. Denn eigentlich wollte die Stadt Geestland mit dem ehrgeizigen Pflanzprojekt schon Ende 2019 beginnen. „Doch dann kam noch das Ausschreibungsverfahren und eine Umweltverträglichkeitsstudie dazwischen. Das muss man sich mal vorstellen: Wir pflanzen hier heimische Bäume und müssen die Umweltverträglichkeit prüfen lassen“, so Thorsten Krüger. „Aber wir haben auch diese bürokratische Hürde gemeistert und freuen uns jetzt, dass wir hier in Langen einen neuen Wald für uns und die kommenden Generationen schaffen.“
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf ungefähr 100.000 Euro. Einen Teil davon, gut 30.000 Euro, steuert die Stadt Geestland vom Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018 bei. Das Preisgeld stellt die Allianz Umweltstiftung zur Verfügung. Peter Wilde, Projektmanager der Allianz Umweltstiftung, freut sich sehr „über die tolle Verwendung des Preisgeldes. Denn zum einen leistet die Pflanzung der Bäume einen Beitrag zum Klimaschutz, zum anderen entsteht dadurch neue Stadt-Natur. Wir wünschen der Stadt Geestland gutes Gelingen bei der Pflanzung und hoffen, dass die Bäume baldmöglichst zu stattlichen Exemplaren heranwachsen.“ Der Rest der Summe kommt aus Fördermitteln des Landes Niedersachsen zur Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen.