Dorfmitte 2.0 in Neuenwalde offiziell eröffnet
Alle Augen sind auf den Kinderortsbürgermeister gerichtet. Mit einem selbstbewussten Lächeln durchschneidet Tom von der Lieth das rote Band, das zwischen Fahrrad-Reparaturstation und Mülleimer gespannt ist. Die umstehenden Besucherinnen und Besucher klatschen in die Hände. Jetzt ist es offiziell: Die Dorfmitte 2.0 in Neuenwalde ist eröffnet.
Rund 30 Bürgerinnen und Bürger waren am Samstagnachmittag gekommen, um live dabei zu sein, wenn die Stadt Geestland den neuen Dorfplatz an die Ortschaft übergibt. Es gab Punsch, Lebkuchen – und viele Gelegenheiten, die technischen Besonderheiten der Dorfmitte 2.0 zu bestaunen. Darunter eine digitale Schautafel, die die Dorfgemeinschaft seit kurzem mit aktuellen Informationen aus Neuenwalde und Geestland versorgt. Dazu gibt es eine Fahrradreparaturstation mit Aufhänge-Vorrichtung für Zweiräder, Luftpumpe und Werkzeug für einfache Reparaturen. Und nicht zu vergessen: eine nagelneue Ladesäule für Elektroautos und ein intelligenter Mülleimer, der per Solar betrieben wird, den Abfall zusammenpresst und seinen Füllstand per Sensor automatisch an den Bauhof übermittelt. Daneben hat die Stadt Geestland noch Fahrradbügel aufgestellt und Parkplätze errichtet. Und auch der Verkehrsverein Neuenwalde/Krempel hat sich eingebracht – und eine Sitzgruppe für die neue Dorfmitte gestiftet.
„Lassen Sie uns diesen Dorfplatz gemeinsam mit Leben füllen“, sagte Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten bei der Eröffnung und bedankte sich bei den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die den Platz kurz vorher von Eis und Schnee befreit hatten. „Wir haben hier einen Ort geschaffen, der den Alltag der Menschen erleichtert und ihnen den Mehrwert intelligenter Technologien vermittelt.“ Rund 70.000 Euro hat die Stadt Geestland investiert, um das 250 Quadratmeter große Gelände an der Ecke Dorfmitte/Kleine Hörne – an dieser Stelle hatte ursprünglich das Feuerwehrhaus gestanden, das 2016 einem Brand zum Opfer fiel – herzurichten. Das Konzept für die Dorfmitte 2.0 hat die Stadt Geestland im Zuge des Modellprojekts Smart City entwickelt, unterstützt durch Fördermittel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
„Wir freuen uns riesig über dieses vorgezogene Weihnachtsgeschenk“, betonte Ellen Frank und berichtete den Besucherinnen und Besuchern vom Stein des Anstoßes: „Ohne unseren Kinderortsrat würde es diesen Platz nämlich gar nicht geben.“ Die Kinder waren es, die sich bei einem Smart-City-Workshop mit der Verwaltung im Frühjahr 2022 einen smarten Mülleimer gewünscht hatten.
Daraufhin hatte sich die Stadt mit der Ortsbürgermeisterin, den Vereinen und weiteren Mitgliedern der Dorfgemeinschaft zusammengesetzt. Heraus kam das Konzept der Dorfmitte 2.0 – mit einem Mülleimer, der nicht nur intelligent ist, sondern buchstäblich die Handschrift der Kinder trägt: Die bunten Zeichnungen, die alle vier Seiten des Abfalleimers zieren, stammen allesamt aus der Feder des Kinderortsrats.
„Die Dorfmitte 2.0 ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses, der uns viel Freude bereitet hat. Dieser Platz führt allen noch einmal das Ziel unserer Smart City vor Augen: das Leben in den Ortschaften einfacher und besser zu machen“, brachte es Gabi Kasten auf den Punkt.