Bundesfreiwilligendienst: Rosalinda Omer unterstützt die Integrationslotsen
„Einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir eigentlich nicht“, sagt Rosalinda Omer. „Doch gerade das macht es so reizvoll.“ Die 19-Jährige aus Bad Bederkesa absolviert seit kurzem ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt Geestland. In den kommenden zwölf Monaten unterstützt sie die Integrationslotsen der Verwaltung bei ihrer Arbeit.
Neuankömmlinge abholen, ihnen das neue Umfeld zeigen, bei Behördengängen und Besorgungen helfen: Das Aufgabenspektrum der drei städtischen Integrationslotsen ist vielfältig. Umso mehr freuen sie sich, dass sie mit Rosalinda Omer eine engagierte Kraft gefunden haben, die ihnen bei den täglichen Herausforderungen unter die Arme greift.
Dabei profitiert Rosalinda Omer vor allem von ihren Sprachkenntnissen. Arabisch, Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch – die Beersterin beherrscht gleich fünf Sprachen. „Das kommt mir bei meiner Arbeit mit Menschen aus unterschiedlichen Nationen zugute“, sagt sie. Erst vor ein paar Monaten hat sie ihr Abitur am Niedersächsischen Internatsgymnasium (NIG) abgelegt.
„Für mich war in der Schulzeit immer klar, dass ich studieren will, Literaturwissenschaft oder Jura. Doch je näher das Abi rückte, desto unentschlossener wurde ich“, erzählt Rosalinda Omer. Bei der Jugendberufsberatung informierte sie sich über den Bundesfreiwilligendienst (kurz BFD oder Bufdi). Dieser richtet sich an Frauen und Männer in jedem Alter, die sich ehrenamtlich für das Allgemeinwohl einsetzen möchten. Die Freiwilligen können sich in sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen oder auf dem Gebiet des Sports, der Integration und des Zivil- und Katastrophenschutzes engagieren.
„Das Freiwilligenjahr erschien mir eine gute Möglichkeit, mich zu orientieren und zu schauen, wo meine Interessen und Stärken liegen.“ Also bewarb sich Rosalinda Omer bei der Stadt Geestland – und bekam prompt die Zusage. „Die ersten Tage waren total aufregend – so viele neue Gesichter. Das Team hat mich super aufgenommen und mich von Anfang an voll mit einbezogen.“ Nun begleitet sie die Integrationslotsen regelmäßig bei Außendiensten, hilft unter anderem beim Dolmetschen, beim Ausfüllen von Schulanmeldungen, beim Einkaufen. Immer auf Achse.
„Diese Aufgabe gibt einem so viel zurück“, sagt Rosalinda Omer begeistert. Der Job sei aber auch herausfordernd. „Wenn Menschen weder lesen noch schreiben können, wird es mitunter kompliziert. Da wird dann schon mal mit Händen und Füßen kommuniziert.“ Mittlerweile kann sich Rosalinda Omer – sie ist übrigens die erste „Bufdi“ in der noch jungen Geschichte der Stadt Geestland – gut vorstellen, später beruflich in der Verwaltung Fuß zu fassen. „Am liebsten mit einem sozialen Schwerpunkt.“