Ameos-Klinikum nimmt Geflüchtete aus der Ukraine auf
Die ersten Geflüchteten aus der Ukraine haben Geestland erreicht. Einige werden in einem Stationsbereich im Ameos-Klinikum Seepark in Debstedt untergebracht.
Anfang der Woche hatte sich die Krankenhausdirektion gemeinsam mit Vertretern der Stadt Geestland um Bürgermeister Thorsten Krüger die Räumlichkeiten vor Ort angesehen. Die Zimmer, Strom, Wasser und Reinigung werden von Ameos unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Ameos-Mitarbeiter, die aus der Ukraine stammen, haben sich dankenswerterweise als Dolmetscher angeboten. So auch Vladimir Sergan, Assistenzarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie. Von ihm kam die Idee, die Räumlichkeiten als Notunterkunft zu nutzen. Der Chefarzt der Urologie und stellvertretender Ärztlicher Direktor, Dr. Marius Bolten, nahm daraufhin Kontakt zu Bürgermeister Thorsten Krüger auf.
Die ersten Geflüchteten hat Vladimir Sergan bereits am Mittwochabend vom Bremer Hauptbahnhof abgeholt. Die drei Frauen, eine von ihnen hochschwanger, und zwei Kinder sind die ersten, die im Klinikum Zuflucht finden. Für die Fahrt von Bremen nach Geestland hatte das Ameos-Klinikum Bremen einen Kleinbus organisiert.
„Wir helfen, wo wir können“, betonte Krankenhausdirektor Henning Redlin während des gemeinsamen Rundgangs. „Als Gesundheitsversorger vor Ort ist es für uns selbstverständlich, dass wir der Stadt in so einer Situation unsere Unterstützung anbieten. Wir können die Stationen zunächst für drei bis vier Monate zur Verfügung stellen.“
Der Stationsbereich ist über einen separaten Eingang zugänglich und kann betreten werden, ohne dass der Krankenhausbetrieb beeinträchtigt wird. Die Station wurde in der Vergangenheit bereits als Quarantäne-Station eingesetzt und ist komplett autark. Eine Anlieferung ist von der Rückseite des Gebäudes möglich. Die Zimmer sind möbliert, verfügen über eigene kleine Kühlschränke, Fernseher sowie Dusche und WC. Auf der Station gibt es neben den Zimmern auch einen Aufenthaltsraum. „Für sehr junge Kinder können wir auch Gitterbetten anbieten“, ergänzt Dr. Bolten. „Außerdem ist eine kostenlose medizinische Versorgung für die Geflüchteten im Klinikum möglich.“
Die Stadtverwaltung rechnet mit 470 bis 500 Ukrainern, die in Geestland eine Unterkunft benötigen. „Die meisten davon werden voraussichtlich Mütter mit Kindern sein“, schätzt Bürgermeister Thorsten Krüger. „Wir werden uns um das leibliche und seelische Wohl der Geflüchteten kümmern. Ich danke dem Ameos-Klinikum für die schnelle und unkomplizierte Hilfe.“