Stadt Geestland sucht Energiespar-Detektive

Veröffentlicht am: 07.02.2023

Katharina Koop mit Wärmebildkamera in der Hand©Stadt Geestland Was für Sherlock Holmes die Lupe ist, ist für Energiespar-Detektive die Wärmebildkamera. Sie macht Wärmestrahlung sichtbar, indem sie Oberflächentemperaturen misst und bildlich darstellt. „So lässt sich leicht feststellen, wie gut die Dämmung meines Hauses ist, wo es schlecht isolierte Fenster und Türen gibt“, erklärt Katharina Koop, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Geestland. Um Bürgerinnen und Bürgern die Suche nach Wärmefressern zu erleichtern, bietet die Stadt ab sofort Wärmebildkameras zum Ausleihen an. Kostenfrei.

Insgesamt hat die Verwaltung sechs Geräte angeschafft – drei für den Langener und drei für den Beerster Bereich. Die Kameras können für maximal eine Woche gegen Vorlage des Personalausweises in den Rathäusern ausgeliehen werden. Dazu gibt es eine Anleitung mit Tipps zur Benutzung. Bezahlt wurden die technischen Helfer vom Preisgeld, das die Stadt Geestland für den Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises erhalten hat.

„Aufgrund der aktuellen Energiekrise beschäftigen sich viele Geestländerinnen und Geestländer intensiver denn je mit der Frage, wie sie noch mehr Energie einsparen können. Jede eingesparte Kilowattstunde entlastet den Geldbeutel und hilft gleichzeitig, das Klima zu schützen“, sagt Katharina Koop. „Mit der Wärmebildkamera stellen wir den Bürgern ein Hilfsmittel zur Verfügung, um Wärmeverluste zu erkennen.“ Ein klassischer Einsatzbereich für die Kamera ist die Untersuchung der Wärmedämmung von Gebäuden. Die Wärmebildaufnahmen sollten dazu immer im Winter, also während der Heizperiode, erfolgen. Weiße Bereiche im Wärmebild zeigen einen möglichen Wärmeverlust an. Undichte Fenster oder schlecht gedämmte Fassaden können der Grund sein. In blauen oder dunklen Bereichen wird derweil keine oder kaum Wärme abgegeben.

Mit der sogenannten Thermografie – so nennt sich das Messverfahren – können die Bürger unter anderem Leckagen, schadhafte Stromleitungen oder schlecht gedämmte Heizungsrohre orten. Darüber hinaus eignen sich Wärmebildkameras, um Stromfresser aufzuspüren, weiß Katharina Koop: „Netzteile oder andere Geräte erwärmen sich durch die ständige Nutzung, aber auch im Standby-Modus. Die erhöhte Temperatur wird auf dem Wärmebild dargestellt.“ Die Kameras ersetzen jedoch keine fachkundige Thermografie. „Für die korrekte Auswertung der Wärmebilder braucht es das Wissen und die Erfahrung eines professionellen Energieberaters.“

Praktischerweise hat die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) vor kurzem eine Energiespar-Beratung für private Wohngebäude gestartet. Diese wird vom Niedersächsischen Umweltministerium gefördert und wendet sich an Eigentümerinnen und Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum. Dabei nimmt ein Experte vor allem Gebäudehülle und Heizung in Augenschein und weist auf Schwachstellen hin. Das Angebot ist kostenlos. Eine Liste mit Energieberatern in der Region finden Interessierte auf der Internetseite der KEAN: bit.ly/energieberatung_kean.

Wer sich eine Wärmebildkamera in Langen oder Bad Bederkesa ausleihen möchte, meldet sich vorher bei Katharina Koop – entweder telefonisch unter 04743 937-1525 oder per E-Mail an katharina.koop@geestland.eu.

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